Alpha-Jet
Am 1. Oktober 1978 erfolgte die Indienststellung der Technische Gruppe 31, in die, die Feldwerft G 91 vollständig integriert wurde.
Die Technische Gruppe 31 (TG 31) mit ihren rund 500 Soldaten und zivilen Mitarbeitern verteilt auf eine Stabseinheit und drei Staffeln und der erster Kommandeur wurde Oberstleutnant Becker. Die TG 31 war weiterhin dem Luftwaffenversorungsregiment 3 in Landsberg unterstellt.
Mit Einführung des neuen Waffensystems Alpha-Jet wurde Leipheim zur Drehscheibe für über 170 Flugzeuge, die von der Techn. Gruppe überprüft und an die verschiedenen Geschwader übergeben wurden. Es entwickelte sich eine neue Luftfahrzeugtechnik-Ära im Fliegerhorst Leipheim. Das technische Know-how der Mitarbeiter befähigte, Industrieinstandsetzung und Grundüberholungen an den Luftfahrzeugtypen Do28 D2 Skyservant und Alpha-Jet durchzuführen. Auch ein regionales Kalibrierlabor für elektronische und physikalische Mess- und Prüfgeräte wurde der Werft angegliedert. Ab 1981 übernahm die TG31 die komplette Grundüberholung und Instandsetzung der Luftfahrzeugflotte Do28 D2 Skyservant.
Für den Alpha-Jet wurde dies sowohl bei der TG 31 als auch bei der Herstellerfirma Dornier in Oberpfaffenhofen durchgeführt. Es entwickelte sich ein Wettbewerb zwischen Beiden. Wer liefert die bessere Qualität und ist kostengünstiger, verloren haben letztlich Beide. Nach der Wiedervereinigung und den Zwei plus 4 Verträgen vom 12. Sept. 1990, begann die Truppenreduzierung und die Auflösung der Alpha-Jet Geschwader. Alle Flugzeuge wurden wieder von der TG 31 eingesammelt, stillgelegt und mit einem Team auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck konserviert. Aus Kostengründen legte man die Do28 D2 still und bot diese weltweit zum Verkauf an. Der Kreis schloss sich. Alle Do 28 D2 wurden wieder nach Leipheim geflogen und dort für den Verkauf vorbereit. Die bewährten und zuverlässigen Flugzeuge fanden ihre Käufer in Europa, Nord-und Südamerika und bis hin nach Afrika.
Jagdbombergeschwader 44
In den 80er Jahren fanden einige Großübungen in Leipheim statt. So wurde z.B. für kurze Zeit das Jagdbombergeschwader 44 in Leipheim zusammengeführt. Aus den verschiedenen Alpha-Jet Geschwadern wurden Flugzeuge mit ihren Piloten nach Leipheim verlegt. Aus Beja – Portugal wurden alleine 18 Alpha-Jets nach Leipheim kommandiert und das notwendige Wartungspersonal wurde mit Transportmaschinen eingeflogen. Zur Unterstützung kam Personal aus Fürstenfeldbruck, Kaufbeuren und eine Vielzahl an Wehrübenden wurde einberufen. Alle auf dem Fliegerhorst stationierten Einheiten wurden integriert und Oberstleutnant Urbschad als Geschwaderkommodore übernahm während dieser Zeit das Kommando.
1990/91 wurden 18 Alpha-Jets von der TG 31 für den Nato Einsatz in der Türkei (2. Golfkrieg) technisch umgerüstet und für den Einsatz vorbereitet.
Dornier Do 28 D2 OU Skyservant
Die beiden letzten Grundüberholungen in Leipheim, wurden an den beiden Marineflugzeugen Do28 D2, Version Ölüberwachung, genannt Öl- DO’s, durchgeführt, die im 2. Golfkrieg für einige Wochen mit verschiedenen Aufträgen im Persischen Golf geflogen sind. Die beiden Do28-D2 OU unterschieden sich durch das zusätzlich angebrachte Seitersichtradar unterhalb Rumpfmitte und den beiden Kraftstofftanks unterhalb den Tragflächen.
Lehrwerkstatt
Die Ausbildungswerkstatt für Fluggerätemechaniker wurde am 1. April 1985 aus der Taufe gehoben und der Technischen Gruppe zugeordnet. Pro Jahr kamen 6-8 Auszubildende hinzu und die Ausbildungszeit betrug 3 1/2 Lehrjahre. Ab dem 2. Lehrjahr erfolgte sukzessiv die Einbindung in den Instandsetzungsprozess Alpha-Jet und Do 28 D2. Insgesamt 44 junge Menschen erhielten bis Februar 1995 ihren Facharbeiterbrief. Ab September 1992 und mit Hinblick auf die bevorstehenden Veränderungen begann die Ausbildung für das neue Berufsbild des Industriemechanikers, Fachrichtung Betriebstechnik.
Trauriges Ende
Der 30. September 1994 war ein „Schwarzer Tag“ für die sehr hoch entwickelte Luftfahrzeugtechnik in Leipheim. An diesem Tag wurde die Technische Gruppe 31 außer Dienst gestellt. Ein weiterer Meilenstein Luftfahrzeuggeschichte ist im Fliegerhorst zu Ende gegangen. Viele Mitarbeiter wurden versetzt oder gingen vorzeitig in den Ruhestand. Zwei Waffensysteme, Alpha-Jet und Do28 D2, wurden außer Dienst gestellt und der Personalabbau an Soldaten und zivilen Mitarbeitern gemäß der Truppenreduzierung war die unvermeidliche Folge. Mit Indienststellung der Luftwaffenwerft 33 geht es mit den verbliebenen Personal weiter.