Die Jahre 1967 bis 1978
Die Werft konnte 1967 in zwei neugebauten Instandsetzungshallen umziehen und wird in 1. Staffel Luftwaffenversorgungsregiment 3 umbenannt. Neben der Fiat G-91 werden nun auch Flugzeuge vom Typ Do 27 der Luftwaffenverbände hier instandgesetzt.
1971 erfolgt die Umbenennung von 1. Staffel in Feldwerft G-91.
1972 Verlegung der Werft für 8 Monate nach Beja in Portugal zur Unterstützung alle Fiat G-91 Geschwader, die nacheinander für einige Wochen dort ihre Übungsflüge absolvierten. Mit Rückverlegung nach Leipheim und Einführung eines neues Transportflugzeuges DO 28-D2 Skyservant für Marine und Luftwaffe wurde die Werft beauftragt die Flugzeug eingehend zu prüfen, bevor sie an die fliegenden Verbände ausgeliefert werden.
Mit Außerdienststellung der Fiat G-91 erhielt die Werft den Auftrag alle Flugzeuge in Leipheim zu sammeln und abzuschleusen. Ein großer Teil der Flugzeuge wurde ausgeschlachtet, demilitarisiert und vom Schrotthändler abgeholt. Der Rest ging an verbündete Nato-Partner. Bei einer Überführung der Flugzeuge nach Beja-Portugal im Jahr 1975, gab es bei der Zwischenlandung auf dem Flugplatz nahe Madrid einen Unfall und eine Maschine brannte. Spanien war damals kein NATO-Partner und das Flugzeug musste schnellstmöglich geborgen werden.
Innerhalb von 48 Std. startete ein Transportflugzeug vom Typ Transall mit Techniker an Bord in Richtung Madrid. Hier wurde erstmals ein Flugzeug so transportfähig zerlegt, dass der Rumpf in einer Transall passte und nach Beja in Portugal ausgeflogen werden konnte. Triebwerk, Tragflächen und Personal wurden mit einem zweiten Flug außer Landes gebracht. Wie es der Zufall wollte, spielte während dieser Tage Real Madrid gegen FC Bayern München im Santiago Bernabéu Stadion und das Personal wurde hierzu eingeladen. Das Deutsch Mittelfeld-Duo Netzer und Breitner spielten bei den Königlichen gegen den FC Bayern.
Mit Außerdienststellung des Geschwaders LEKG 44 kam ein Teil der Techniker zur Feldwerft G91 und aufgrund neuer Aufträge wurden die großen Instandsetzungshallen des ehemaligen Geschwaders mit übernommen. Das Schulungsflugzeuges Piaggio P.149 wurde jetzt zusätzlich in Leipheim gewartet und instandgesetzt.
Sauerstoff-Erzeugungsanlage
Die Werft bekam etwa 1963 den Auftrag reinen Atemsauerstoff für die Luftfahrzeuge der Bundeswehr zu erzeugen. Von diesem Zeitpunkt an bis Mitte der 90 Jahre, wurde in Leipheim sowohl gasförmiger als auch flüsiger Sauerstoff und andere Gase produziert und an die fliegenden Geschwader Bundesweit verteilt. In drei Schichten an sieben Tagen, wurde Rund um die Uhr gearbeitet.